Heute fuhr ich mit dem Fahrrad über das Land. Der Winter war kalt und lang. Die Wälder sind noch grau und winterlich. Aber hier und da leuchten grüne Matten aus tausenden von duftenden Bärlauchblättern.
Der knoblauchähnliche Geruch zieht durch die Luft und macht mir Appetit.
Schnell ist etwas Bärlauch geerntet. Es bedarf nicht viel denn jetzt sind die Blätter besonders intensiv. Wenn der Bärlauch beginnt Blüten auszubilden geht die Intensität der Blätter zurück. Also es gilt die Blätter der frischen Pflanzen zu nehmen. Als erstes frisches Grün in der norddeutschen Küche läutet es das Ende des Winters ein. Er lässt sich vielfältig verwenden:
Als frisches Kraut in Quark oder als Paste, manche nehmen lieber den italienischen Begriff „Pesto“. Das Rezept kennt so viele Varianten wie das bekannte italienische Pesto aus Rauke (Rucola). Am simpelsten ist mit der Vielfalt der Pesto-Rezepturen zu experimentieren und einfach die Rauke durch den Bärlauch zu ersetzen:
Bärlauch konservieren
Zum Konservieren den Bärlauch einfach gut waschen und mit dem Wiegemesser gut zerkleinern. Salz und Öl zugeben und zur Seite stellen. So lässt er sich für ein Jahr konservieren, bis es wieder frischen Bärlauch gibt.
100 g Bärlauch
7 g Salz
und 100 g Öl
Auch das Tiefgefrieren von kleingeschnittenen Blättern führt zu einem frischen Kräutergenuss im nächsten Winter.
Bärlauchöl
Eine weitere attraktive Verwendung ist das Bärlauchöl. Es ist sehr gut für Salate geeignet. Hierfür gibt man 20 gut getrocknete, klein geschnittene Blätter in 1 Liter gutes Olivenöl und lässt es mindestens zwei Wochen ziehen.
Wissenwertes
Der Bärlauch (Allium ursinum) gehört zu den Liliengewächsen. Er hat zwei giftige optische doppelgänger in unseren heimischen Wäldern, die Herbstzeitlose und die Maiglöckchen. Schneidet man jedoch die Blätter ist der Bärlauch an dem Knoblauchgeruch eindeutig zu erkennen.
Bärlauch wächst in feuchten Laubwäldern. Die ersten Blätter kommen je nach Witterung im März und im April blüht der Bärlauch. Nach der Blüte zieht er sich wieder in die Erde zurück.
Im Pesto eignen sich neben den südländischen Pinien auch gut Kürbis- und Sonnenblumenkerne.
Schon Karl der Große hat den Bärlauch in der Verordnung über die Landgüter als anbauwürdige Gartenpflanze beschrieben. In vielen Bauern und Klostergärten hatte erseinen festen Platz. Dann geriet er in Vergessenheit und erlangt jetzt langsam wieder mehr Popularität.
Links
Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Bärlauch
Franz & Gisela Schmidt:
Oskar Marti: “Frühling in der Küche. Ein Poet am Herd”, viele Rezepte der Bärlauchzubereitung
Hobby Garten Blog: Bärlauch Salz